Freitag, 25. September 2015

Nichts ist mehr wie vorher...

Guten Tag miteinander,

die Flüchtlingskrise 2015 beschäftigt nahezu alle Menschen in Deutschland. Auch mein recht ruhiges Leben hat sie aufgerüttelt mit der Zusage beruflich die Vormundschaft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge zu übernehmen. Beruf und Ehrenamt sind seitdem untrennbar. Recht und Wahnsinn ebenso. Vieles was für mich rechtlich zwar nachvollziehbar ist, beisst sich gewaltig mit meinem gesunden Menschenverstand. 


Dennoch: ich habe die Arbeit meines Lebens, aber ich habe auch den Spass meines Lebens. Ich lerne Menschen kennen, deren Herz ist so groß wie die halbe Welt. Ich lache, ich schimpfe und bin manchmal richtig platt.

Und natürlich sind da "meine Arbeitskinder"- "meine Jungs"- Jugendliche die vor Krieg und Tod geflohen sind, die als "Lichtblick" für ganze Familien nach Deutschland gekommen sind, um ein neues Leben anzufangen, die ihre Vergangenheit verarbeiten, dass "Hier und Jetzt" ebenso mal wuppen und diee Zukunft gestalten müssen. Ich habe sie alle- jeden einzelnen- sehr gern. Sie sind süß und bezaubern aber auch nervtötend und sehr pubertär. Sie sind nicht anders als deutsche Teenager und doch tauche ich teilweise in eine völlig andere Welt ein. Das ist schwer in Worte zu fassen.

Nun habe ich mich entschieden zu bloggen. Ich bin kein Schreiberling und mitnichten konsquent, aber ich finde, dass es wichtig ist, mein Wissen zu teilen und auch der Welt zu berichten, wie der Alltag so aussieht, vor welchen Hürden die Kinder- und Jugendlichen und auch ich so stehen und wie klasse es ist, als Vormund zu arbeiten.

Natürlich weiß ich, dass einzelne Schicksale immer sehr spannend sind, aber ich bin auch dazu da, die Jugendlichen zu schützen und werde keine Einzelschicksale im Detail veröffentlichen. Die Persönlichkeitsrechte und die Privatsspäre der Kinder - und Jugendlichen sind mir heilig. Und auch, wenn ich mich sehr oft maßlos über Ämter und Behörden aufrege, so respektiere ich auch die Persönlichkeitsrechte jedes einzelnen Menschen. Ich sehe was die Einzelnen leisten und bin nicht gewillt jemanden "in den Dreck" zu ziehen, was nicht heißt, dass ich mir nicht erschließbare Zu- und Umstände nicht kritisiere.

Ok. ich probiere es mal mit dem "bloggen".

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